Heraus zum Streik!

Heraus zum Streik!
Gegen die herrschende Scheiße an der Uni!
 
Morgen ist Streik! Wir haben genug von prekären Arbeitsbedingungen an der Uni! Der gesamte Universitätsbetrieb ist fundamental auf die Ausbeutung der Arbeit all derer aufgebaut, die aufgrund mangelnder Alternativen für Arbeit in der Wissenschaft miserable Arbeitsbedingungen hinnehmen. Die größte Tariflücke in der Bundesrepublik, die gängige Praxis der Kettenbefristungen und Bezahlung auf Mindestlohnbasis für hochqualifizierte Arbeit sind Ausdruck dessen. Resultat sind oftmals prekäre Arbeits- und Lebensbedingungen, die sich in fehlenden Krankheitsausgleichen, unzähligen Überstunden und Armut (78% der studentischen Beschäftigten sind armutsgefährdet) ausdrücken, wie die Studie “Jung, akademisch, prekär” offenlegt. 
 
Gleichzeitig ist der reguläre Unibetrieb nicht ohne die unterbezahlte Arbeit von Tutor*innen, studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräften, Verwaltungspersonal, Promovierender, Postdocs und so vieler weiterer denkbar, wie z.B. zahlreiche Bibliotheksschließungen während des letzten Warnstreiks zeigen. Uni läuft nicht ohne uns! Das gilt es zu erkennen und durch Streiks deutlich zu machen, dass wir uns nicht länger ausbeuten lassen.
 
Doch das Problem beginnt zwar bei lächerlich niedrigen Löhnen, fehlenden Mitbestimmungsrechten und einem fehlenden Tarifvertrag für studentische Beschäftigte, um den es momentan schon eine starke Kampagne gibt, aber es zieht sich durch den gesamten universitären Betrieb. Verträge, die bei einem Arbeitspensum von wöchentlich deutlich über 40 Stunden nur eine Arbeitszeit von 20 Stunden vergüten, sind keine Seltenheit im universitären Mittelbau. Neben einem TVStud bedarf es einer grundlegenden Änderung des Wissenschaftszeitvertragsgesetz und eine vernünftige Ausfinanzierung von Forschung und Lehre, weg von der gängigen Projekt- und Drittmittelförderung.
Auch auf diese politischen Missstände wollen wir morgen im Rahmen des bundesweiten Hochschulaktionstages lautstark aufmerksam machen. Miese Arbeitsbedingungen und unterfinanzierte Lehre betreffen uns alle!
 
Daher gilt:
Streik dem Status Quo, bis sich was ändert!
Wir sehen uns morgen um 10:30 vor der MNL.
 
 
P.S.: Die Bilder wurden uns anonym zugesandt. Die Uni ist ein politischer Ort und sollte auch als solcher wahrgenommen werden. Wir bedauern es sehr, dass die Universität legitime Formen der politischen Meinungsäußerung beschränkt und liebevoll gestaltete Banner instant abhängt. Außerdem kritisieren wir scharf, dass Vielen die Meinungsäußerung vollkommen versagt bleibt, da sie ihr Amt oder ihren Tenure Track riskieren würden.